Die Künstlerinnen Anke Becker, Veronike Hinsberg, und Inken Reinert arbeiten seit 2006 regelmäßig zusammen.
Gemeinschaftlich arbeiten sie an Blättern, die aneinander gefügt ein großes zeichnerisches Gebilde ergeben. Jedes Einzelblatt entsteht durch Zeichnen und Überzeichnen, durch An- und Einfügen. So wächst die Zeichnung über die Blattgrenzen hinaus, sie ist in alle Richtungen erweiterbar und im Prinzip unendlich. Begrenzt wird die Arbeit nur durch Größe der jeweiligen Wand, auf der die sie gezeigt wird.
Die Vorgehensweise ist dem Prinzip einer Jamsession in der Musik vergleichbar: Man improvisiert, reagiert aufeinander und trägt individuelle Variationen zum Hauptthema bei. Bleistift, Tusche, Filzstifte, Feinliner und farbige Buntstifte sind die Materialien aus denen die Künstlerinnen ihre immer wieder neuen, komplexen zeichnerischen Konversationen erarbeiten. Im Ergebnis ist kein Blatt von nur einer Person geschaffen: Die individuelle Autorenschaft wird zugunsten einer übergeordneten Gemeinschaftskomposition aufgehoben. Individuelle Zeichensysteme verschmelzen und überlagern sich, kontrastieren und ergänzen einander und erschaffen zusammen einen vielschichtigen abstrakten Bildkosmos.
Entstanden sind bisher fünf raumgreifende, aus zahlreichen Einzelblättern bestehende Gemeinschaftszeichnungen – OSORNO (2006-07), HENGILL (2009), OLOT (2011),
QUEDLINBURG (mit Juliane Laitzsch, 2012) und HOMBROICH (2014). |